Mitten im Herzen der Stadt ist ein grünes Refugium für bedrohte Pflanzenarten entstanden. Der NABU-Regionalverband Brandenburg hat am östlichen Rand des Packhofgeländes ein neues Hochbeet errichtet, das die beeindruckende Pflanzen-Vielfalt von Mooren zeigt. Und wer hätte gedacht, dass mitten in Brandenburg fleischfressende Pflanzen wie Sonnentau wachsen? Und wer weiß schon, dass auch Orchideen bei uns heimisch sind. Eine Erklärungs-Tafel wird in Kürze aufgestellt und erläutert, welche Besonderheiten in diesem Beet zu entdecken sind.
Ein Moorbeet ist ein Beet, das den feuchten und sauren Lebensraum eines Moores imitiert. Moore sind besonders wertvolle Lebensräume, da sie vielen verschiedenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bieten und dabei enorm viel CO₂ speichern. Ursprünglich wurden im Rahmen der BUGA 2015 drei Moorbeete am Packhof errichtet. Im vergangenen Jahr wurde die ursprüngliche Pflanzengesellschaft in zwei der Beete durch eine nicht-abgesprochenen Pflanzaktion der Freien Wähler zerstört und nicht ersetzt. Der NABU aus Brandenburg an der Havel hat es nun geschafft, durch viel ehrenamtliches Engagement und 8.000 Euro aus dem Bürgerhaushalt ein neues Moorbeet zu errichten. "Wir wollen die seltenen Pflanzen zurück in unser Stadtbild bringen", erklärt Winfried Kohls vom NABU-Regionalverband. In einem mehrtägigen Arbeitseinsatz haben die fleißigen Ehrenamtlichen u. a. über 100 Orchideen aus dem verbliebenen, alten in das neue Beet umgesetzt.
Naturliebhaber dürfen sich auf eine einzigartige Pflanzenwelt freuen:
Nach Fertigstellung des neuen Hochbeets werden die alten, beschädigten Beete zurück gebaut. Für die verbleibenden zwei ist eine Erneuerung im kommenden Jahr geplant. Das Hochbeet am Uferweg verspricht nicht nur ein Paradies für seltene Pflanzen zu werden, sondern auch einen Ort der Bildung und des Naturerlebens mitten in Brandenburg an der Havel.